Marketing für Museen
Weit weniger die Hälfte der Museen in Deutschland arbeitet gewinnbringend – der Großteil ist angewiesen auf öffentliche Unterstützung und Spenden. Dabei wird Marketing für Museen oft sträflich vernachlässigt. Was du tun kannst, um dein Haus für die Öffentlichkeit interessanter zu machen, erkläre ich dir hier.
Inhalt
Alle informieren sich online
Die Zeiten, in denen Interessierte sich den Katalog schicken ließen und ihn durchblätterten, um Neues zu erfahren, sind lange vorbei. Du brauchst eine gut strukturierte, suchmaschinenoptimierte und sorgfältig gepflegte Website, auf der du alle wichtigen Informationen veröffentlichst:
- Dauer- und Wechselausstellungen
- Adresse und Kontakt
- Team
- Preise
- Öffnungszeiten
- Führungen
- Infos zum Shop
- Veranstaltungen
- Anmeldung für den regelmäßigen Newsletter
Es sollte einfach möglich sein, sich auf der Website ein Ticket zu kaufen oder sich für eine Führung anzumelden und den Besuch so im Vorfeld zu planen.
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Interagiere auf Social Media
Du solltest auf jeden Fall ein oder zwei Plattformen auf Social Median nutzen, um deine Inhalte einem größeren Publikum vorzustellen. Welche Plattform für dich geeignet ist, hängt von deiner Zielgruppe ab: Du solltest dort posten, wo sie sich befindet. Welche Inhalte du hier teilst, entscheidest du. Möglich sind etwa:
- Bilder von Ausstellungsstücken (gern als Serie – wie wäre es mit dem „Schatz des Monats“?)
- „Behind the Scenes“-Fotos oder Videos vom Um- oder Aufbau
- Blogbeiträge
- Podcasts zu Fragen, die sich mit Künstlerinnen und Künstlern, Ausstellungsstücken oder Epochen deiner Ausstellungen befassen
Wichtig ist, dass du nicht einfach nur etwas postest und dann erst eine Woche später wieder in das Museumsprofil schaust. Es muss sich jemand regelmäßig um die Profile kümmern und möglichst zeitnah auf Fragen, Beschwerden und Anmerkungen der anderen Nutzerinnen und Nutzer kümmern.
Unterstütze deine Performance in den sozialen Medien durch Anzeigen. Lass deine Beiträge gegen Bezahlung pushen, andernfalls erreichst du vor allem diejenigen, die dir ohnehin schon folgen.
Das Museum als Brand
Bei der Erstellung der Website und der Newsletter, aber auch der Kataloge und des Informationsmaterials solltest du darauf achten, dass du eine einheitliche Außenwirkung vertrittst: Sie sollte deine Zielgruppe ansprechen und gleichzeitig ein unverwechselbares Bild deines Museums wiedergeben. Den Interessierten sollte klar sein, wofür dein Haus steht, womit es sich beschäftigt, wo die Expertise und der Mehrwert liegen.
Eine charakteristische Museumsmarke wird schnell wiedererkannt. Mögen viele Leute deine Ausstellungen und kehren als zufriedene Kundinnen und Kunden gern wieder, kannst du im Shop neben Informationsmaterialien, Fachbüchern und Postkarten auch Dinge wie Shirts, Tassen, Blöcke, Leinenbeutel, Kühlschrankmagnete und so weiter mit dem Namen und dem Logo deines Museums anbieten. Es sind schöne Gesprächsgegenstände und dein Museum ist dadurch viel mehr im Bewusstsein all derer, die sie sehen. Zudem kannst du kleine Giveaways mit Namen und Logo herstellen lassen – sie kosten wenig, sind aber wirkungsvoll.
Neben den Ausstellungen
Dein Museum wird einer größeren Menge bekannt, wenn du es auch für andere Veranstaltungen als ausschließlich für Ausstellungen nutzt. Du kannst hier beispielsweise mit anderen Künstlerinnen und Künstlern kooperieren und Lesungen oder Konzerte veranstalten. Ein Museumsclub, der Angebote speziell für Kinder und Jugendliche hat, bringt auch mehr Publikum. Viele Menschen gehen außerdem gern in Ausstellungen, wenn etwa Museumsnacht oder Tag der offenen Tür ist. Gefällt es ihnen, kommen sie an einem weniger trubeligen Tag zurück.
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Marketing für Museen: Regionale Werbung nicht vergessen
Zwar macht das Social-Media-Marketing einen wichtigen Teil deiner Marketingstrategie aus, aber dennoch solltest du das regionale Marketing nicht vergessen:
- Anzeigen in der regionalen Zeitung und in Kunstzeitschriften
- Pressemitteilungen für neue Wechselausstellungen und Events aller Art
- Aufsteller vor dem Museum
- Flyer
- Kataloge und Guides
- Werbung für besondere Ausstellungen im Radio oder im Kino
- Plakatwerbung
- Werbung an Litfaßsäulen
Der Name deines Museums sollte den Menschen in der Stadt und der Region bekannt und vertraut sein.
Das Museum muss unverwechselbar sein
Es gibt über 7.000 kleine und große Museen in Deutschland. Möchtest du auf deins besonders aufmerksam machen, solltest du sein Alleinstellungsmerkmal herausfinden und durch die Steuerung der Außenwirkung dafür sorgen, dass alle es kennen. Wenn du es schaffst, aus deinem Museum eine Marke zu machen, steigt sein Bekanntheitsgrad automatisch.
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